Ein Philosetti zum „Aus dem Fenster schauen“ Eine spielerische philosophische Reise rund um eine
eine Aussage, eine Tätigkeit, eine Analogie, eine Metapher. Wir schauen aus dem Fenster, wir schauen in die Welt, zuweilen lehnen wir uns aus dem Fenster, um gewohnte Linien zu überschreiten.

Morgens blicke ich aus dem Fenster, ein gewohnter Blick. Ein Fenster wird zu einem Fenster erst durch einen Raum, eine Wand. Ein Raum wird durch ein Fenster erst zu dem, was er sein soll, einer Hülle, einem Schutz mit Sicht, einer Unterkunft mit Ausblick.
Ich erinnere Frauen aus meiner Kindheit, deren Beschäftigung tagsüber hauptsächlich darin bestand aus dem Fenster zu schauen. Als Kind war ich vor ihnen auf der Hut, kein Entkommen, weil weniger folgsam…Vielleicht war es für die Frauen eine Möglichkeit diesen kleine Ausschnitt der Welt etwas unter Kontrolle zu bringen.
Ein Blick aus dem Fenster, ein Blick ins Grün, in die Weite, kann helfen innerlichen Raum zu schaffen, wo immer auch, in Besprechungen, Gesprächen, blick kurz zur Seite, schau aus dem Fenster.

Eine schöne Beschreibung dazu von Iris Murdoch, einer Philosophin des 20 Jh., die schreibt:
In einer aufgewühlten verärgerten Stimmung sehe ich aus dem Fenster. Meiner Umgebung bin ich kaum gewahr, vielleicht grüble ich nach über einen Ansehensverlust, den ich erlitten habe. Dann sehe ich plötzlich einen schwebenden Falken. Mit einem Mal ist alles verändert. Das grübelnden Selbst mit seiner verletzten Eitelkeit ist verschwunden. Jetzt gibt es nichts als den Falken. Und wenn ich dann meine Gedanken über die andere Sache wieder aufnehme scheint sie weniger wichtig.

Aus dem Fenster schauen.

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