Ein Philosetti zum „Aus dem Fenster schauen“ Eine spielerische philosophische Reise rund um eine eine Aussage, eine Tätigkeit, eine Analogie, eine Metapher. Wir schauen aus dem Fenster, wir schauen in die Welt, zuweilen lehnen wir uns aus dem Fenster, um gewohnte Linien zu überschreiten.
Morgens blicke ich aus dem Fenster, ein gewohnter Blick. Ein Fenster wird zu einem Fenster erst durch einen Raum, eine Wand. Ein Raum wird durch ein Fenster erst zu dem, was er sein soll, einer Hülle, einem Schutz mit Sicht, einer Unterkunft mit Ausblick. Ich erinnere Frauen aus meiner Kindheit, deren Beschäftigung tagsüber hauptsächlich darin bestand aus dem Fenster zu schauen. Als Kind war ich vor ihnen auf der Hut, kein Entkommen, weil weniger folgsam…Vielleicht war es für die Frauen eine Möglichkeit diesen kleine Ausschnitt der Welt etwas unter Kontrolle zu bringen. Ein Blick aus dem Fenster, ein Blick ins Grün, in die Weite, kann helfen innerlichen Raum zu schaffen, wo immer auch, in Besprechungen, Gesprächen, blick kurz zur Seite, schau aus dem Fenster.
Eine schöne Beschreibung dazu von Iris Murdoch, einer Philosophin des 20 Jh., die schreibt: In einer aufgewühlten verärgerten Stimmung sehe ich aus dem Fenster. Meiner Umgebung bin ich kaum gewahr, vielleicht grüble ich nach über einen Ansehensverlust, den ich erlitten habe. Dann sehe ich plötzlich einen schwebenden Falken. Mit einem Mal ist alles verändert. Das grübelnden Selbst mit seiner verletzten Eitelkeit ist verschwunden. Jetzt gibt es nichts als den Falken. Und wenn ich dann meine Gedanken über die andere Sache wieder aufnehme scheint sie weniger wichtig.
Eine Hör-Reise rund um und mitten hinein in Themen der Gesundheitsförderung. Ein Ausflug ohne Tipps und Ratschläge, vielmehr eine Reise, die versucht zu zeigen, wie persönlich interessant, gemeinschaftlich und gesellschaftlich relevant Gesundheitsförderung ist. Die WHO definiert Gesundheit als physisches, psychisches und soziales Wohlergehens. Warum sollen wir uns das heute so dringlich in Erinnerung rufen? Die Gründung der WHO 1948 sollte verdeutlichen, dass wir alle eines umfassenden Gesundheitsbegriffes bedürfen, der Gesundheit als zentralen wichtigen Wert in Gesellschaften verankert. Die Grundprinzipien der WHO, getragen von den Werten der AEMR (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) 1945, beeinhalten, dass Menschen fühlende, verletzbare Wesen sind. Sich dies bewusst zu machen, scheint wichtig in Zeiten, in denen Menschen Gefahr laufen, wohl sich selber, jedoch weniger den anderen als des Schutzes bedürftig anzusehen. 1986 wurde schließlich die sogenannte, bis heute gültige, Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung verabschiedet. Die Charta ist ein nach wie vor gültiger, inspirierender Leitfaden zu ganzheitlicher, sinngeleiteter, humanistischer Gesundheitsförderung.
Wir brauche Hoffnung – das ist kein Ratgeberslogan, kein billiger Positivismus der Daten und Fakten ausklammert, sondern etwas wirklich Wahres, Wichtiges. Hoffnung ist wohl ein Wert, eine Einstellung, eine Gestimmtheit, ein Aufmerksamkeitsfokus, der im besten Fall Felder der Motivation entstehen lässt und zum Handeln ermutigt. Hoffnung weiß um all das Unwägbare, geht durch das Dickicht des Lebens hindurch in die Tiefe. Ein Prinzip, das wohl in unseren Herzen wohnt und uns immer wieder zur Zuversicht ermutigt. Eine Reise zu Charakteristik, Notwendigkeit, Vernunft, Unvernunft, Absurdität und Macht von Hoffnung.
Verbundenheit zu leben – mit uns selbst, mit unseren Lieben, mit Menschen, mit Natur und einem Darüber-hinaus macht Sinn. Aber wovon sprechen wir eigentlich? Was bedeutet Verbundenheit mit sich selbst, Selbstsorge, Achtsamkeit? Was macht Verbundenheit mit unserer Mit-Welt zu einer heilsamen Lebensqualität? Wie können wir der Selbst-Isolation, in der viele Menschen leben, entgehen, und sinnvolle Bezogenheit zum Leben pflegen – ehrlich, aufrecht, liebevoll? Eine Reise zu Philosophie, Mystik, meditativer Erfahrung, zu einfacher unaufgeregter Lebensqualität als Bereicherung.
Die Liebe gehört zu unserem Mensch-Sein, ohne Liebe sind wir nichts. Viel besungen, viel beschrieben- und doch entzieht sich die Liebe einer genauen Analyse. Gut so, denn wir können uns ihr annähern, ihr zuhören, uns von ihr überraschen lassen – und sind doch ein Leben lang aufgefordert, sie immer wieder auch zu suchen. Eine Hör-Reise zur Philosophie von Philia, Eros und Agape, zu Vielfältigkeit, Dynamik und Schönheit der Liebe. Inspiration und Anregung einmal mehr über die Liebe nachzusinnen…
„Sei klug“ meint „Sei g´scheit“, meint: „Überleg dir wie was gut gelingen kann, achte auf gute Vorgehensweisen!“ In alter griechischer Philosophie als Phronesis benannt, ist sie als Mittlerin zwischen Vernunft und Weisheit vor allem eine gute Strategin. Die Klugheit – eine schöne Instanz unseres Denkens, wenngleich sie ein bisschen altmodisch daher kommt. Gleichwohl im alltäglichen Sprachgebrauch nicht sehr üblich, verdient sie als wertvoller Bewusstseinsaspekt unsere Aufmerksamkeit. Eine Reise zu einem schönen, oft zu wenig ge-und beachteten Denkvermögen.
Die Kunst des Warten-Könnens, ist ein Vermögen unseres Mensch-seins, das wir genauso brauchen wie gezielte Aktivität. Natürlich – wir könnten sagen: Wir haben doch besseres zu tun, es gibt so viel zu tun, bitte werden wir tätig, grad in Zeiten wie den unseren. Ja, stimmt total, denn es ist auch etwas, das kippen kann. Wir können was kaputt warten, immer nur warten und dann passiert gar nichts. Deshalb ist diese Podcastfolge auch keine Verherrlichung des Wartens, als ewiges Nichts-tun, sondern eine kurze Hör-Reise rund um eine Kunst, die unsere Lebenswirklichkeit bereichern kann, abseits jeder Nutzbarkeits- und Effizienzgedanken.
Was wir im Alltagsleben als praktisch bezeichnen, ist nicht per se schön, schillernd und glänzend – oder doch? Was auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein scheint, zeigt auf den zweiten Blick vielleicht dennoch sinnhafte Eleganz. Der pragmatische Blick hilft unterschiedliche Ansichten und komplexe Sachverhalte unter den sprichwörtlichen Hut zu bringen: Wie kann was gehen? Wie gelingt etwas? Wie bringen wir unsere Ideen ins Handeln, ins Tun, ganz praktisch! Verbindende Perspektiven anstatt pingeliger Spitzfindigkeiten, weil ganz praktisch gesehen … Eine Reise rund um Praxistauglichkeit, die Philosophie des Pragmatismus, und praktikabel Wege des Lebens und Lernens.
Würde – ein interessanter Begriff und zudem immer aktuell! Eine Reise zu den vielfältigen Aspekten rund um Würde und humanistische Lebensaspekte. Sich daran zu erinnern, unserem Sein, unserem Handeln Würde zu verleihen, verliert nie an Kraft. Der Begriff Würde hat sich im Laufe unserer Kulturgeschichte als Beschreibung eines Prinzips entwickelt, das den inneren Wert eines Menschen bezeichnet, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Eigenschaften, Leistungen. Würde entspricht daher einerseits einem inneren unantastbaren Wert, als auch einer inneren Haltung, die uns veranlasst vollkommen selbstverständlich anderen Menschen, bzw. unserer gesamten Mitwelt mit Achtung, Respekt zu begegnen.
Innerhalb mystischer Tradition findet sich in diesen weiblichen Wegen ein zutiefst menschliches und herzliches Lebensverständnis. Liebe, Mitgefühl und recht pragmatische Beschreibungen alltäglicher Erfahrungen muten unglaublich sympathisch an. Teresa von Avila berichtet uns über eine intensive, aber nüchterne Weise der Selbsterkenntnis, ein tiefes herzensgeleitetes Eindringen in die eigene Mitte, in ein Tiefenbewusstsein, das verwandelt und verändert. Daoistische Praktikerinnen erzählen von Reisen in blühende Welten, von Relativierung der Lebenswichtigkeiten und Harmonisierung der Persönlichkeit. Der Spur der Frauen zu folgen, die Meditation und Mystik als Praxis gelebten und erlebten Lebens betrachten, lohnt sich!